Geschichte des Bayernfanclubs Pomperlbuam

Bad Griesbach. Derzeit macht es besonders viel Spaß Fan des FC Bayern München zu sein. Das wissen auch die fußballbegeisterten Mitglieder des FC Bayern Fanclubs Pomperlbuam. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert sind die niederbayerischen Bayernfans in einem Verein organisiert. Seit Anfang des Jahres sind sie auch mit einer neuen Homepage wieder im Internet mit aktuellen Nachrichten zu finden. Ein guter Anlass wieder einmal auf die Geschichte auf einen der mittlerweile größten weltweit eingetragenen Fanclubs zu werfen.

Ein Mann der ersten Stunde erinnert sich noch gut an die Anfangszeiten.

„Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts bot die Firma Lorenz-Reisen für die fußballbegeisterten Bayern-Fans in und um Griesbach Fahrten zu Europacup- und Bundesligaspielen des FC Bayern München an“, erinnert sich Pomperlbuam-Vorsitzender Manfred Wagner. Vor allem die erste Fahrt ins Olympiastadion der damaligen Heimstätte des FCB hat der Wagner Fred noch in allerbester Erinnerung. Am Mittwoch, 22. April 1981, ging es zum Schlagerspiel im Europacup-Halbfinalrückspiel zwischen dem FC Bayern und dem FC Liverpool ins Olympiastadion nach München. Der FC Bayern musste gewinnen, um ins Endspiel zu kommen. Nach einem dramatischen und spannenden Match hieß es am Ende aber nur 1:1. Dies bedeutete damals das Ende der Europapokalträume der Bayernprofis, aber es war auch der Beginn der Fanfahrten der Griesbacher Bayernfans. „Und die Fahrten stießen im Laufe der Jahre auf immer mehr Interesse“, erinnert sich Wagner.

Im Mai 1986 feierten die Bayern nach einem 6:0-Sieg über Borussia Mönchenladbach die Meisterschaft und eine Woche später den DFB-Pokalsieg nach einem 5:2 gegen den VfB Stuttgart, durch drei Tore von Roland Wohlfarth und zwei von Michael Rummenigge. Mitten drin damals im Berliner Olympiastadion auch Griesbacher Bayernfans. „Nach diesen zwei Titeln war allen Beteiligten klar: Wir gründen einen eigenen Bayern-Fanclub“, so Wagner.

Gesagt getan. Am 1. Oktober 1986 saßen neun Personen (Armin Lehner, Gerhard Eichinger, Gerhard Dombrofski, Norbert Weinzierl, Anton Steinleitner, der verstorbene Manfred Steinleitner, Alfred Buchner, Manfred Wagner und Gerhard Rieger) bei der Gründungsversammlung im Birnbacher Hof, dem heutigen Opatija-Grill, zusammen und gründeten den Bayern-Fanclub „POMPERLBUAM" Bad Griesbach. An der Säbener Straße wird der Bad Griesbacher Verein als 215. Fanclub des FC Bayern München geführt. Zum ersten Vorstand wurde damals Manfred Wagner gewählt, als Vize Anton Steinleitner und zum Kassier Alfred Buchner.

Mehr als 250 Fahrten führten im Anschluss noch ins altehrwürdige Olympiastadion. In der Allianz Arena wurde sogar noch kein einziges Spiel versäumt. Mittlerweile haben knapp 80 (?) Mitglieder eine feste Jahreskarte. Seit einigen Jahren fahren deshalb regelmäßig zu jedem Bundesliga-Heimspiel zwei voll besetzte Busse hoch nach Fröttmanning.

Am Anfang ein wenig belächelt, wuchs die Mitgliederzahl stetig. Als Vereinsmotto wählten die Verantwortlichen schon damals „Gaudi statt Rowdy". Und so wuchs aus bescheidenen Anfängen mittlerweile zu einem der größten Bayernfanclubs weltweit und zu dem größten Verein im Landkreis Passau. „Wir haben inzwischen mehr als 1900 Mitglieder“, berichtet der damalige und heutige Vereinsvorsitzende Manfred Wagner stolz. Und das über die Bad Griesbacher Gemeindegrenze hinaus.

Das zeigt, dass die Vereinsarbeit von den vielen Mitgliedern honoriert wird, die nicht nur aus Fußballschauen besteht. Denn es werden nicht nur Fußballfahrten angeboten. Jedes Jahr stehen viele gemeinsame Aktivitäten wie Kegeln, Ripperlessen, Kickerturnier, Tischtennis, Rodeln, Grillen, Partys usw. auf dem Programmzettel des Vereins. „Wir pflegen vor allem die Kameradschaft“, so Wagner. Mit seinen vielen Veranstaltungen und Ausflügen machte sich so der Fanclub auch außerhalb der Gemeinde einen sehr guten Namen.

2003 folgte dann sozusagen der deutschlandweite Durchbruch. Nicht nur, dass Uli Hoeneß zur Weihnachtsfeier kam, nein, während des Championsleaguespiel gegen den RSC Anderlecht setzte sich der Bayernmanager als Glücksbringer die geschenkte Pomperlbuam-Mütze auf und Bayern kam eine Runde weiter. „Das fand weltweit Beachtung in den Medien“, grinst Wagner. Mittlerweile ist Uli Hoeneß Ehrenmitglied bei den Pomperlbuam.

„2006 ernannten wir den sympathischen Mark van Bommel bei der Weihnachtsfeier spontan zum Ehrenmitglied“, erzählt der Vereinspräsident. Auch Thomas Müller kam 2009 zur Weihnachtsfeier in den Pfarrstadl und freute sich über den Ehrentitel der Pomperlbuam. Mittlerweile sind auch Franz Beckenbauer und Franz „Bulle“ Roth Ehrenmitglieder sowie seit 2015 der vielfache österreichische Fußballer des Jahres David Alaba.

Dazu kommt eine große soziale Ader des Vereins. „Wir wirtschaften nicht nur in die eigene Tasche, sondern spenden regelmäßig für soziale Zwecke“, betont Wagner. In den letzten 33 Jahren spendeten die Pomperlbuam über 70.000 Euro für soziale und gemeinnützige Einrichtungen.

Einziger Wehmutstropfen: „Wir haben kein Vereinsheim“, so Wagner. Bei über 1900 Mitgliedern aber auch schwierig. Und so finden die Veranstaltungen wegen der großen Zahl der Mitglieder in der Stockhalle statt. Aber auch hier hat sich der mittlerweile siebtgrößte Bayernfanclub der Welt beteiligt und hat den Toilettenanbau sowie die Musikanlage finanziert. Dort finden übrigens auch immer alle großen Übertragungen statt für diejenigen die daheim bleiben müssen. Auch heuer sind einige Übertragungen geplant. Wer die genauen Termine der Pomperlbuam wissen will, findet diese in der Navigation unter → Termine.